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Die Ursache: Woher kommen Euterprobleme?

Die Suche nach den Ursachen von Euterkrankheiten beginnt beim Ur-Rind. Das Ur-Rind war nur für die Ernährung seiner eigenen Nachkommen zuständig, dadurch war die Milchproduktion entsprechend geringer. Die Zitzenhaut wurde weniger konstant belastet. Das gilt nicht nur für die geringere Belastung durch das Trinken der Kälber, sondern auch für geringere Belastung durch Umwelteinflüsse.

Seit der Domestizierung hat sich der Körperbau der Kuh stark verändert. Das Euter ist größer geworden, der Brustkorb im Vergleich kleiner. Die Veränderungen, die auch zu Klauenproblemen führen können, betreffen auch das Euter. Nicht nur Klauenkrankheiten wie Mortellaro übertragen sich auf das Euter, die Haut wird auch von anderer Seite beansprucht.

Auch wenn die Haut am Euter der Kuh wesentlich belastbarer und elastischer ist, kann man den Vergleich zu menschlicher Haut wagen. Wird die Haut an einer Stelle stark strapaziert und kommt mit austrocknenden Mitteln in Kontakt, wird sie trocken und rissig. Gut gepflegte Haut, bei der die natürlichen Schutzschichten intakt sind, ist hingegen strapazierfähiger und resistenter gegen Umwelteinflüsse.

Umwelteinflüsse: Was betrifft das Euter?

Neben extremer Kälte kann auch extreme Hitze und direkte Sonneneinstrahlung zu Euterkrankheiten führen. Bei Hitzestress wird der gesamte Organismus der Kuh belastet und ihr Immunsystem geschwächt. Eines der häufigsten Symptome von Hitzestress sind erhöhte Zellzahlen in der Milch. Zudem können erhöhte Temperaturen im Stall zu einer enormen Mehrbelastung an Keimen führen. Die Keimentwicklung in den Tränken erhöht sich ebenso wie die Belastung durch die Amoniakdämpfe in der Luft. Das feuchte und warme Klima fördert auch die Keimentwicklung im gesamten Stall und erleichtert so den Ausbruch von infektiösen Krankheiten wie Mortellaro oder Mastitis.

Ebenfalls können Coli-Mastidien vermehrt auftreten. Coli-Mastidien werden durch Umweltkeime wie E. Coli ausgelöst, die sich bei warmen Temperaturen im feuchten Umfeld stark vermehren.

Liegeboxen und Futterqualität spielen rund ums Jahr eine wichtige Rolle, Schwachpunkte fallen bei zusätzlicher Belastung durch z. B. Hitzestress allerdings schneller auf. Keime vermehren sich bei warmem feuchtem Klima auch in Liegeboxen und Futter besser.

Der geschwächte Organismus in Kombination mit einer erhöhten Keimbelastung macht die Kuh anfälliger für Krankheiten.

Fazit: Es gilt die negativen Umwelteinflüsse rund um die Kuh zu reduzieren und Stress zu vermeiden, um Euterentzündungen so gut wie möglich vorzubeugen.

Alles gleich Mastitis?

Prinzipiell wird jede Euterentzündung als Mastitis bezeichnet. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Mastitis. Die meisten werden durch Bakterien im Euter ausgelöst. Weitere Einzelfaktoren können mechanische Traumata, chemische Reize wie zum Beispiel ätzende Dippmittel oder Hitze-Schäden sein. Die letzteren kommen allerdings eher selten vor.

Euterentzündungen: Was sind die Symptome?

Euterentzündungen machen sich häufig durch erhöhte Zellzahlen in der Milch bemerkbar. Eine leichte oder beginnende Mastitis kann teils nur durch Labor- oder Schnelltests nachgewiesen werden. Steigen die Zellzahlen in der Milch über 100.000 Zellen/ml, kann das ein Indikator für eine Euterkrankheit sein. Ebenso kann ein leichter Rückgang der Milchleistung für eine Euterentzündung sprechen. Dabei muss es noch keine sichtbaren, äußeren Anzeichen geben.

Ist das betroffene Euterviertel bereits gerötet, das Eutergewebe erwärmt, geschwollen oder schmerzhaft, kann es bereits zu einer Veränderung des Milchsekrets kommen. Eine weitere Verschlimmerung kann sich in Form von Fieber, Appetitlosigkeit, Schwäche, Lahmheit oder Dehydrierung äußern. Im schlimmsten Fall kommt es zum Festliegen und damit zum Tod der Kuh. Euterentzündungen können zu einer ernsthaften Krankheit werden, bei der Fachberater oder Veterinäre zur Behandlung zu Rate gezogen werden sollten. Damit es aber gar nicht so weit kommt, hier ein paar vorbeugende Maßnahmen.

Die Problemstellung – vereinfacht zusammengefasst:

Die Problematik der Eutergesundheit ist vielschichtig und kann in jedem Stall variieren. Die Bedingungen im Stallumfeld bezüglich Liegeboxen, Futter-, Luft- und Wasserqualität, Bodenbeschaffenheit und Melksystem, sind meist unterschiedlich. In vielen Ställen lassen sich jedoch Gemeinsamkeiten der Problemstellung zum Thema Euterhygiene finden.

Kreislauf Euterhygiene Risiken

Die Milchkuh liegt in der Box und lebt ihr Leben im Stall. Dabei sammeln sich Umweltkeime am Euter an. Bei einer trockenen und rissigen Haut am Euter der Kuh können die Keime (meistens Bakterien) durch Mikroverletzungen zu Entzündungen führen. Ist die Hautbarriere intakt, kann sie das direkte Eindringen der Umweltkeime abwehren.

Die Milchkuh geht je nach Melksystem zwei- bis dreimal am Tag zum Melken. Beim Anrüsten wird die Zitze stimuliert. Die Umweltkeime werden dabei entweder per Hand mit dem Tuch oder beim automatischen Anrüsten im Melkroboter an die Zitzenspitze transportiert. Beim händischen Anrüsten kann durch sterile Tücher, saubere Melkerhandschuhe und eine Vordesinfektion der Keimdruck minimiert werden. Die meisten Melkroboter desinfizieren das Melkzeug zwar zwischen den Tieren, aber nicht zwischen jeder einzelnen Zitze. Wird die Zitze im Melkbecher mit Wasser umspült, können die Umweltkeime durch das Wasser ebenfalls an die Zitzenspitze transportiert werden.

Bei allen Systemen gilt: Der Strichkanal öffnet sich durch die Stimulation. Wurde das Euter vorher nicht entsprechend desinfiziert und die Umweltkeime abgetötet, können sie in den Strichkanal eindringen. Im Strichkanal können die Keime schlechter abgewehrt werden und zu Euterentzündungen führen. Zudem wird die Zitzenhaut beim Melken stark beansprucht. Das Dippen nach dem Melken mit stark desinfizierenden und reizenden Mitteln kann zu einer trockenen und rissigen Haut führen, durch die die Keime wiederum leichter eindringen können.

Unser Grundprinzip:

Unser Grundprinzip besagt, dass das Euter vor dem Melken sanft desinfiziert und nach dem Melken gepflegt werden sollte. In unserem vereinfachten Kreislauf sieht das dann so aus:

Kreislauf Eutergesundheit MKN

Die Milchkuh liegt weiter in ihrer Box und die Umweltkeime sammeln sich auch weiterhin am Euter an. Wenn die Kuh zum Melken geht, läuft sie bei Gruppenmelkständen oder Melkkarussellen durch die Freya Klauenwaschanlage mit PreDes-Einrichtung. Durch die sanfte Vordesinfektion des mit HydroFit versetzten Sprühnebels wird das Euter gleichmäßig benetzt und die Umweltkeime so vorm Melken stark reduziert.

Im Melkroboter wird die Ida PreDes-Anlage installiert und so das Wasser, das die Zitzen umspült, mit einer sanften Desinfektionslösung versetzt. Die Umweltkeime werden auch hier stark reduziert und der Infektionsdruck an der Zitze so verringert.

Durch den verringerten Infektionsdruck wird das Risiko für Euterentzündungen reduziert. Beim Melken wird die Zitzenhaut weiterhin stark beansprucht, weshalb die intensive Pflege nach dem Melken umso wichtiger ist. Hier kommt bei Außenmelker-Melkkarussellen der Edda Dippsprühautomat zum Einsatz. EuterFit Spray wird hier fein vernebelt und treffsicher auf das Euter aufgesprüht. EuterFit Spray ist auch zum Einsatz im Melkroboter geeignet, EuterFit Schaum wird zum Dippen empfohlen. Alle Produkte der EuterFit Serie haben eine sanft desinfizierende und stark pflegende Wirkung. Mit Hilfe der EuterFit Produkte kann eine kleinporige und zarte Zitzenhaut erreicht werden, die resistenter gegen Umweltkeime ist.